Wla­di­mir Kara-Mursa seit vier Monaten in Haft

Wla­di­mir Kara-Mursa im Jahr 2020 auf der LibMod-Kon­fe­renz „Russ­land und der Westen“. Foto: Zentrum Libe­rale Moderne

Der pro­mi­nente rus­si­sche Oppo­si­ti­ons­po­li­ti­ker Wla­di­mir Kara-Mursa sitzt seit exakt vier Monaten in Unter­su­chungs­haft – die jüngst bis Oktober ver­län­gert wurde. Ihm wird unter anderem vor­ge­wor­fen, „Fal­sch­nach­rich­ten“ über Russ­lands Angriffs­krieg gegen die Ukraine ver­brei­tet zu haben.

Kara-Mursa wurde am 11. April zunächst wegen „Wider­stand gegen die Poli­zei­ge­walt“ in Moskau fest­ge­nom­men. Mitt­ler­weile laufen zwei Ver­fah­ren gegen ihn: Neben dem Fal­sch­nach­rich­ten-Vorwurf wurde er im Juli ange­klagt, mit einer „uner­wünsch­ten aus­län­di­schen Orga­ni­sa­tion“ zusam­men­zu­ar­bei­ten – weil er 2021 in der rus­si­schen Haupt­stadt eine Kon­fe­renz mit der so gebrand­mark­ten Free Russia Foun­da­tion anhielt. Am 9. August ver­län­gerte ein Mos­kauer Gericht seine Unter­su­chungs­haft bis zum 15. Oktober.

Kara-Mursa, der bereits zweimal lebens­ge­fähr­lich ver­gif­tet wurde, bleibt dennoch auf­recht. In einem Brief aus dem Gefäng­nis schrieb er kürz­lich, dass er per Post jede Woche dut­zende Soli­da­ri­täts­be­kun­dun­gen aus ganz Russ­land erhält, über­wie­gend wegen seiner Haltung gegen den Krieg. „Ich wusste von Anfang an, dass die Pro­pa­ganda vor allem eines ver­tu­schen soll, was viele im Westen nicht sehen können (oder wollen) – dass viele in Russ­land gegen diesen Krieg sind“, schrieb er.

Die „Washing­ton Post“, für die er nach wie vor als Kolum­nist arbei­tet, hat den Brief in voller Länge ver­öf­fent­licht. Außer­dem hat der zustän­dige Redak­teur, Chris­tian Caryl, Kara-Mursas bis­he­rige Lebens­ge­schichte aufgeschrieben.

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