
Einladung zum Post-Wahl Frühstück: Polen hatte die Wahl
Sehr geehrte Damen und Herren,
wohin wird Polen sich in den nächsten Jahren entwickeln? Die Entscheidung am 1. Juni zwischen dem pro-europäischen, zukunftsorientierten Rafał Trzaskowski (53) und dem EU-Skeptiker Karol Nawrocki (42), wird von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Landes sein.
Gewinnt Ersterer erhält die Regierung Donald Tusks den Verbündeten, den sie braucht, um den von der PiS betriebenen Umbau demokratischer Institutionen rückabzuwickeln und die Rolle Polens in der EU weiter zu stärken. Gewinnt Nawrocki, der Wunschkandidat des PiS-Vorsitzenden Jarosław Kaczyński, wird hier mit weiteren Blockaden zu rechnen sein.
Schon die erste Runde der polnischen Präsidentschaftswahl am 18.05.2025 hielt einige Überraschungen bereit. Insgesamt dreizehn Kandidaten bewarben sich um die Nachfolge Andrzej Dudas, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten konnte. Zwar lösten die beiden Favoriten, der liberal-konservative Warschauer Bürgermeister Rafał Trzaskowski und der nationalkonservative Leiter des Instituts für Nationales Gedenken Karol Nawrocki, mit 31,4 % bzw. 29,5 % der Stimmen das Ticket für die Stichwahl, ansonsten kam einiges anders als erwartet: Trzaskowskis Vorsprung vor Nawrocki schmolz auf weniger als zwei Prozent – kurz vor der Wahl waren noch mehr als vier Prozent vorausgesagt worden. Auf den Plätzen drei und vier landeten der rechtslibertäre Sławomir Mentzen (14,81 %) und der offen rechtsradikale Grzegorz Braun (6,34%) und erhielten zusammen über 20 Prozent der Wählerstimmen. Mentzen und der Linke Adrian Zandberg (4,86%) waren die erfolgreichsten Kandidaten bei den unter 30-jährigen – mehr als die Hälfte stimmte für einen der beiden Kandidaten.
Die entscheidende Frage ist nun, wem es gelingt im zweiten Wahlgang, nicht nur die eigenen Wähler zu mobilisieren, sondern auch Unentschlossene sowie die Wähler der ausgeschiedenen Kandidaten zu überzeugen. Kann Rafał Trzaskowski die Wähler der linken und zentristischen Kandidaten gewinnen? Wird es Nawrocki tatsächlich gelingen, die Wähler von Braun und Mentzen zu überzeugen in der zweiten Runde für ihn zu stimmen? Noch ist das alles offen. So stellt sich die Frage – Quo Vadis, Polen?
Am 2. Juni, wenn klar ist, wie die Stichwahl am 01.06.2025 ausgegangen ist, sprechen wir zum einen über die Ursachen für die Entscheidung der polnischen Wähler und zum anderen darüber, was das Ergebnis für Europa und die deutsch-polnischen Beziehungen angesichts multipler Krisen bedeutet.
Wir freuen uns auf eine sehr anregende Diskussion und hoffen, Sie an diesem Post-Wahl Frühstück bei uns begrüßen zu dürfen.
- Dr. habil Karolina Wigura, Senior Fellow Zentrum Liberale Moderne, Associate Researcher Oxford, Associate Professor University of Warsaw, Geschäftsführung Kultura Liberalna Stiftung
- Dr. Stephan Stach, Programmdirektor Liberale Demokratie, Zentrum Liberale Moderne
- Irene Hahn-Fuhr, Geschäftsführung Zentrum Liberale Moderne
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