Frank­reichs Russ­land-Politik: All­mäh­li­ches Erwa­chen aus der Illusion

Frank­reichs Russ­land­po­li­tik ist seit Jahr­zehn­ten ambi­va­lent und beruht zum Teil auf Mythen und unrea­lis­ti­schen Ambi­tio­nen. Emma­nuel Macrons Politik gegen­über Moskau schien dies lange zu ver­kör­pern. Zu Beginn der umfas­sen­den Inva­sion der Ukraine war der fran­zö­si­sche Prä­si­dent ein laut­star­ker Befür­wor­ter von Gesprä­chen und Diplo­ma­tie. Doch seine Posi­tion hat sich deut­lich ver­än­dert und im Jahr 2024 plä­diert er sogar für die Ent­sen­dung von Boden­trup­pen in die Ukraine. Dimitri Minic erklärt, wie es dazu kommen konnte.

Dieses Paper ist im Rahmen des vom Aus­wär­ti­gen Amt geför­der­ten Pro­jekts „Russ­land und der Westen“: Euro­päi­sche Nach­kriegs­ord­nung und die Zukunft der Bezie­hun­gen zu Russ­land“ erschie­nen. Sein Inhalt gibt die per­sön­li­che Meinung des Autors wieder.

Das eng­li­sche Ori­gi­nal (PDF) finden Sie auf der Home­page unseres „Expert Network Russia“.

Version fran­çaise (PDF)

His­to­risch gesehen haben sich Frank­reich und Russ­land hin­sicht­lich ihrer jewei­li­gen Riva­li­tä­ten auf dem euro­päi­schen Kon­ti­nent und anderswo als poten­zi­elle Ver­bün­dete betrach­tet.[1] Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahr­hun­derts standen dabei die tat­säch­li­che oder ange­nom­mene Posi­tion und der Ein­fluss der Ver­ei­nig­ten Staaten im Zentrum. Das erklärt sowohl den anhal­ten­den Wunsch nach Annä­he­rung wie auch die Grenzen dieser Bezie­hung, die eher ima­gi­niert ist als tat­säch­lich erfah­ren wird. Das macht die fran­zö­sisch-rus­si­schen Bezie­hun­gen von Grund auf fragil. Drei große Stol­per­steine trüben die Aus­sich­ten für die fran­zö­sisch-rus­si­schen Bezie­hun­gen, auch wenn sie einen Dialog nie ganz ver­hin­dert haben: Das Problem der Werte und Grund­sätze, das unter­schied­li­che Ver­hält­nis zu den USA und – drit­tens –unter­schied­li­che Ansich­ten und Ansätze zwi­schen Frank­reich und Deutsch­land darüber, wie eine Annä­he­rung zwi­schen Europa und Russ­land zu errei­chen wäre. Unter den Prä­si­den­ten Nicolas Sarkozy und vor allem Fran­çois Hol­lande kam es zu einer all­mäh­li­chen „Bana­li­sie­rung“ der fran­zö­sisch-rus­si­schen Bezie­hun­gen.[2] Dialog wurde nicht ver­wor­fen und Frank­reichs Haltung gegen eine Mit­glied­schaft der Ukraine in der NATO oder der EU blieb unver­än­dert. Aller­dings waren die Absich­ten nicht mehr die glei­chen. Sie hatten sich von einer Haltung des „Zuhö­rens“ und sogar einer Empa­thie unter Jacques Chirac hin zu einem prag­ma­ti­schen Stand­punkt für euro­päi­sche Sicher­heit ver­scho­ben.[3]

Dimitri Minic

Dimitri Minic ist Rese­arch Fellow am Insti­tut fran­çais des rela­ti­ons inter­na­tio­na­les (Ifri) in Paris.

Emma­nuel Macron wollte zwar die Politik seiner Vor­gän­ger fort­set­zen, die auf Dialog und Stand­fes­tig­keit setzte (durch Ver­län­ge­rung der Sank­tio­nen, Blo­ckie­rung neuer Rüs­tungs­ver­träge und scharfe Kritik an Moskau[4]), doch betrieb er auch – wie Barack Obama 2009 – eine Politik des Neu­starts mit Russ­land. Das war ein ambi­va­len­ter Ansatz, der beim Treffen mit Wla­di­mir Putin 2017 in Ver­sailles und im Trianon-Dialog deut­lich wurde.[5] Macrons Anstren­gun­gen waren weit­ge­hend ver­ge­bens, sym­bo­lisch und ein­sei­tig. Der fran­zö­si­sche Prä­si­dent unter­schätzte die Fra­gi­li­tät und struk­tu­relle Per­spek­tiv­lo­sig­keit der fran­zö­sisch-rus­si­schen Bezie­hun­gen. Er ver­kannte die Erfah­run­gen seiner Vor­gän­ger sowie Russ­lands stra­te­gi­sche Absich­ten und poli­ti­sche Kultur.[6] Diese Politik einer Annä­he­rung oder gar Inte­gra­tion war für das euro­päi­sche Projekt, das ihm so am Herzen lag, höchst kon­tra­pro­duk­tiv. Frank­reichs Anspruch auf die Rolle einer „aus­glei­chen­den Macht“ und eines „Ver­mitt­lers“ sowie der Wunsch, sich in der Tra­di­tion de Gaulles und Mit­terands zu ver­an­kern, standen im Wider­spruch zu den euro­päi­schen Ansprü­chen Macrons (vor allem in Bezug auf eine euro­päi­sche stra­te­gi­sche Auto­no­mie), die im Schwan­ken zwi­schen einem „sou­ve­rä­nis­ti­schen“ und einem „libe­ra­len“ Pro­gramm zu einer „unge­wis­sen Vor­stel­lung“ von Europa geführt hatten.[7]

Macrons Politik bis 2021/​22 führte zu einer Iso­lie­rung Frank­reichs in Europa 

Der Ansatz des fran­zö­si­schen Prä­si­den­ten stellte sich in Bezug auf Russ­land als unfrucht­bar und schäd­lich heraus. Zum einen, weil es die Unei­nig­keit in der Euro­päi­schen Union und deren Fra­gi­li­tät deut­lich machte, und zwei­tens, weil es im Kreml falsche Hoff­nun­gen weckte.[8] Die Russ­land­po­li­tik Macrons erwies sich bis 2021/​22 als zuneh­mend uner­gie­big und führte zu einer Iso­lie­rung Frank­reichs in Europa, weil sie auf hart­nä­cki­gen, tra­di­tio­nel­len fran­zö­si­schen Illu­sio­nen über Russ­land beruhte – womit zudem eine russ­land­zen­trierte Deutung der Geschichte Ost­eu­ro­pas und die Vor­stel­lung ver­knüpft waren, dass mit Kultur poli­ti­sche Dif­fe­ren­zen über­wun­den werden können.[9] Und weil sie sich auf Emp­feh­lun­gen offi­zi­el­ler und inof­fi­zi­el­ler Berater wie Hélène Carrère d’Encausse, Jean-Pierre Che­vè­ne­ment und Hubert Védrine stützte,[10] welche nur über ein begrenz­tes Ver­ständ­nis des post­so­wje­ti­schen Russ­land ver­füg­ten. 2022/​23 aber kam es zu einem grund­le­gen­den Sin­nes­wan­del des fran­zö­si­schen Prä­si­den­ten. In diesem Beitrag sollen die wich­tigs­ten Phasen und Ursa­chen dafür skiz­ziert werden.

Von Illu­sio­nen zu Rück­schlä­gen: Emma­nuel Macrons Russ­land­po­li­tik 2017–2022

Emma­nuel Macron hat in seinem Ver­hält­nis zu Russ­land drei große Fehler gemacht, von denen er sich nur all­mäh­lich lösen sollte, selbst nach dem 24. Februar 2022.

Der Kreml betrach­tet Frank­reich his­to­risch als tro­ja­ni­sches Pferd 

Zum einen hat er Putin für einen prag­ma­ti­schen und ver­nünf­ti­gen Men­schen gehal­ten, der zu Kom­pro­mis­sen fähig ist, und mit dem Fort­schritte möglich wären, sobald ein Ver­trau­ens­ver­hält­nis – „von Mann zu Mann“ – auf­ge­baut ist.[11] Zwei­tens hat er den Cha­rak­ter, den Zynis­mus und die Radi­ka­li­tät der rus­si­schen Absich­ten unter­schätzt, bei denen es weniger darum geht, im Westen akzep­tiert und aner­kannt zu werden oder in Europa ein Macht­gleich­ge­wicht her­zu­stel­len. Viel­mehr sollen impe­ria­lis­ti­sche und hege­mo­niale Ansprü­che befrie­digt werden.[12] Der Kreml betrach­tet Frank­reich his­to­risch als tro­ja­ni­sches Pferd, mit dem Russ­lands Ein­fluss im post­so­wje­ti­schen Raum und in Europa aus­ge­baut, die USA von Europa getrennt und die euroat­lan­ti­sche Sicher­heits­ar­chi­tek­tur aus den Angeln gehoben werden können.[13] Der fran­zö­si­sche Prä­si­dent hatte die Reich­weite der anti­fran­zö­si­schen Pro­jekte Moskaus nicht erfasst. So ist der Kreml schon seit 2018 bestrebt, Frank­reich aus Afrika heraus zu drängen – bemer­kens­wer­ter­weise mit Hilfe der Wagner-Gruppe –, und den „anti­fran­zö­si­schen Diskurs“ im fran­zö­sisch­spra­chi­gen Afrika vor­an­zu­trei­ben (2022 und 2023 war Frank­reich genö­tigt, seine Truppen aus Mali, der Zen­tral­afri­ka­ni­schen Repu­blik, Burkina Faso und Niger abzu­zie­hen; das gleiche könnte bald auch im Tschad gesche­hen).[14]

Drit­tens hat Macron sein Projekt zur „Neu­be­grün­dung“ von Europa, für ein starkes Europa und eine „euro­päi­sche Sou­ve­rä­ni­tät“ mit dem Aufbau einer neuen Sicher­heits­ar­chi­tek­tur zwi­schen Europa und Russ­land[15] und dadurch mit einem Erfolg bei der Annä­he­rung mit Russ­land ver­knüpft. Und das, obwohl die ost­mit­tel­eu­ro­päi­schen Mit­glie­der der EU nicht daran glaub­ten und sich dem nicht anschlos­sen.[16] Die Wei­ge­rung der Ost­mit­tel­eu­ro­päer im Sommer 2021 (ange­sichts der Span­nun­gen mit Moskau), auf Initia­tive aus Paris und Berlin hin ein Gip­fel­tref­fen mit Putin zu ver­an­stal­ten, war eine weitere Illus­tra­tion dieser nicht inklu­si­ven, inko­hä­ren­ten und für die Sicher­heit von EU und NATO gefähr­li­chen Politik (ganz wie das Nor­man­die-Format, das in die Sack­gasse der Minsker Abkom­men geführt hat).[17]

Kein Konsens mit Berlin über die Art der Annä­he­rung an Russland

Schwe­rer wog, dass Paris und Berlin trotz ihrer his­to­ri­schen Nähe hin­sicht­lich einer grund­sätz­li­chen Annä­he­rung an Russ­land unter­schied­li­che Motive und Ansätze ver­folg­ten. Sowohl Frank­reich und Deutsch­land sind zwar gegen eine Mit­glied­schaft der Ukraine in der EU oder der NATO gewesen und hatten dazu geneigt, die mit­tel­ost­eu­ro­päi­schen Mit­glie­der dieser Orga­ni­sa­tio­nen zu igno­rie­ren, doch gab es über die Art der Annä­he­rung an Russ­land keinen Konsens.[18] Macron betrach­tet Russ­land auf­rich­tig als euro­päi­sches Land und sieht dies als einen Weg, um Moskau nicht in die Arme von Beijing zu treiben und Europas stra­te­gi­sche Auto­no­mie und Sicher­heit durch eine neue Sicher­heits­ar­chi­tek­tur zu erhöhen. [19] Berlin hin­ge­gen, das durch andere Erfah­run­gen und Erin­ne­run­gen in Bezug auf Russ­land geprägt ist,[20] wobei es Washing­ton und der NATO näher stand als Frank­reich, war in dieser Hin­sicht eher skep­tisch und bevor­zugte eine wirt­schaft­li­che und ener­gie­po­li­ti­sche Zusam­men­ar­beit, um die Bezie­hun­gen zu Russ­land zu „nor­ma­li­sie­ren“.[21] Mehrere deut­sche Regie­run­gen glaub­ten auf kaum weniger wider­sprüch­li­che Weise (oder wollten das glauben), dass dieser wirt­schaft­li­che Ansatz reichen würde. Joschka Fischer, deut­scher Außen­mi­nis­ter unter Gerhard Schrö­der, hat dieses Unver­ständ­nis so beschrie­ben: „Aber warum spre­chen die Russen mit uns nicht über Wirt­schaft? Sie spre­chen mit uns nur über Geo­po­li­tik“.[22] Diese Mei­nungs­un­ter­schiede, und auch die unter­schied­li­chen Ziele von Frank­reich und Deutsch­land führten dazu, dass Paris sich 2019 durch einen ste­ri­len bila­te­ra­len Dialog mit Moskau iso­lierte. Dieser Dialog wurde erst nach der Ver­gif­tung Alexej Nawal­nys 2020 abge­bro­chen.[23]

Der fran­zö­si­sche Prä­si­dent über­schätzte seine Mög­lich­kei­ten, in einen Dialog mit dem Kreml zu treten 

Der fran­zö­si­sche Prä­si­dent hatte Russ­land nichts Sub­stan­zi­el­les anzu­bie­ten und über­schätzte seine Mög­lich­kei­ten, in einen Dialog mit dem Kreml zu treten. Dabei wurden die Grenzen der Vor­stel­lung deut­lich, Frank­reich könne die Rolle einer „aus­glei­chen­den Macht“ und eines „Ver­mitt­lers“ ein­neh­men. Wie sei­ner­zeit Sarkozy[24] sah er sich der imma­nen­ten Fra­gi­li­tät der fran­zö­sisch-rus­si­schen Bezie­hun­gen gegen­über. Also zeigte er sich zwar offen für die Errich­tung einer neuen Sicher­heits­ar­chi­tek­tur, die Russ­land mit ein­be­zie­hen und die fran­zö­si­schen und euro­päi­schen Ambi­tio­nen in Paris befrie­di­gen würde. Doch ver­folgte er gleich­zei­tig eine Sank­ti­ons­po­li­tik und hielt an den Werten und Prin­zi­pien fest, die dieser neuen „euro­päi­schen Ordnung“ zugrunde liegen sollten. Er war aber vor allem nicht gewillt – und ange­sichts der Hal­tun­gen der mit­tel­ost­eu­ro­päi­schen EU-Staaten auch nicht in der Lage –, die Sicher­heits­part­ner­schaft mit den USA auf­zu­ge­ben.[25] Diese Bedin­gung waren für Moskau ein­deu­tig nicht akzeptabel.

Paris hatte zu spät ver­stan­den, was es dann am 21. Februar 2022 öffent­lich ein­räu­men musste, als Putins Rede als „rigide und para­noid“ bezeich­net wurde. Diese klaren Worte aus dem Élysée-Palast über Wla­di­mir Putin waren der Beginn eines all­mäh­li­chen – und vor­sich­ti­gen – Erwa­chens des fran­zö­si­schen Prä­si­den­ten, der eine beträcht­li­che Zeit brauchte, um sich von seinen hart­nä­cki­gen Illu­sio­nen zu befreien. Macron sprach zwar nach dem 24. Februar von dem „Mut zu his­to­ri­schen Ent­schei­dun­gen“,[26] um der besetz­ten Ukraine zu helfen, damit Russ­land „niemals obsie­gen“ kann.[27] Er schien aber auch damit beschäf­tigt, Frieden zu schaf­fen (er hat lange geglaubt, er könne Putin zu einem Deal[28] bewegen). Dabei sollte ein Frieden mit Russ­land erreicht werden, und zwar nicht durch dessen „Demü­ti­gung“[29]. Ihm schwebte sogar eine „euro­päi­sche poli­ti­sche Gemein­schaft“[30] vor (Mai 2022), in der auch die Ukraine ihren Platz hätte – was bedeu­tet hätte, dass die Frage eines EU-Kan­di­da­ten­sta­tus für Kyjiw aus­ge­schlos­sen würde. Auf den ersten Blick gibt es für diese Schritte, die bei Frank­reichs euro­päi­schen Part­nern für Unver­ständ­nis und Miss­trauen sorgten, eine ein­fa­che Erklä­rung. Mit dem 24. Februar 2022 wurde sich Frank­reich ange­sichts der nuklea­ren Dro­hun­gen Putins bewusst, dass Frank­reich und Russ­land, beides Atom­mächte, in einen euro­päi­schen Krieg hin­ein­ge­zo­gen werden könnten. Das war zwei Jahre nach Macrons Erklä­rung, in der er deut­li­cher als seine Vor­gän­ger unter­strich, dass Frank­reichs „vitale Inter­es­sen“ auch eine „euro­päi­sche Dimen­sion“[31] hätten. Mit dieser Frage allein lässt sich jedoch, wie wir sehen werden, das Vor­ge­hen von Paris nicht erschöp­fend erklären.

Am Wen­de­punkt 2022–2023 erfolgte bei der fran­zö­si­schen Haltung ein all­mäh­li­cher Wechsel des Ansatzes.

Neuer Ansatz auf Basis von Machtpolitik

Paris ver­suchte zwar wei­ter­hin, selbst nach Auf­de­ckung der Mas­sa­ker in Butscha im März 2022, gegen­über dem Kreml zu ver­mit­teln, doch änderte es all­mäh­lich seine Haltung. Von der Rede vor der UNO im Sep­tem­ber 2022 bis zur Ukraine-Unter­stüt­zer­kon­fe­renz am 27. Februar 2024 machte der fran­zö­si­sche Prä­si­dent eine all­mäh­li­che Wand­lung durch, und zwar in Worten und Taten, bis hin zur Aufgabe tra­di­tio­nel­ler Posi­tio­nen: Der Ukraine wurde im Juni 2022 der EU-Kan­di­da­ten­sta­tus ver­lie­hen und im Juni 2023 unter­stützte Paris einen NATO-Bei­tritt der Ukraine.[32]

Diese all­mäh­li­che Ände­rung des Ansat­zes lässt sich in erster Linie durch die Erkennt­nis erklä­ren, dass ange­sichts der ein­deu­tig radi­ka­len Politik Russ­lands ein här­te­rer Stand­punkt von­nö­ten ist, um das Mäch­te­gleich­ge­wicht zu beein­flus­sen und Moskau zu einer Been­di­gung des Krieges zu bewegen. Lange Zeit ver­suchte der Elysée-Palast, mit Zucker­brot (Ver­hand­lun­gen und Telefon-Diplo­ma­tie) und Peit­sche (Sank­tio­nen, mate­ri­elle Unter­stüt­zung für die Ukraine) auf den Kon­flikt ein­zu­wir­ken. Paris war aller­dings genö­tigt, diesen frucht­lo­sen „aus­ge­wo­ge­nen“ Ansatz auf­zu­ge­ben. Macron schien all­mäh­lich zu ver­ste­hen, dass allein ein Mäch­te­gleich­ge­wicht mit Moskau Wirkung zeigt. Dieser neue Ansatz wurde nur ganz all­mäh­lich ver­folgt. Macrons Rede vor den Ver­ein­ten Natio­nen im Sep­tem­ber 2022 mar­kierte wohl einen ersten Mei­len­stein. Dort zeigte er sich bemüht, die frü­he­ren Frie­dens­be­mü­hun­gen vor und nach Beginn der Inva­sion zu recht­fer­ti­gen.[33] Vor allem aber wollte er die Länder des „glo­ba­len Südens“ von der Inhalt­lo­sig­keit und Amo­ra­li­tät des rus­si­schen Pro­jek­tes über­zeu­gen, das frei von Prin­zi­pien und Werten sei (Macron rief das Bild einer Rück­kehr von „Kolo­nien“ hervor).[34] Der Prä­si­dent verwies deut­lich auf Russ­lands „welt­wei­ten“ hybri­den Krieg, der auch jen­seits der Ukraine statt­finde.[35] Diese Vor­stel­lung wird auch in seinen spä­te­ren Reden auf­ge­grif­fen[36] und zeigt, dass Macron sich der Radi­ka­li­tät und Ent­schlos­sen­heit des Kremls bewusst war.

Dennoch schei­nen 2022 wei­ter­hin einige Illu­sio­nen geherrscht zu haben, die das Bild, das Macron zeich­nete, anders gewich­te­ten. So erwähnte der Prä­si­dent vor der UNO die Mög­lich­keit von Ver­hand­lun­gen, vor­aus­ge­setzt, dass „Russ­land sie in gutem Glauben akzep­tiert“ (als ob Russ­land nicht schon eine Reihe von Abkom­men ver­letzt hätte, die es in „gutem Glauben“ zu respek­tie­ren ver­sprach).[37] Im Dezem­ber 2022, drei Monate später, sprach Paris von der Bedeu­tung von „Sicher­heits­ga­ran­tien“ für Russ­land, wenn Moskau an den „Ver­hand­lungs­tisch“ zurück­kehrt. Dadurch verlieh es den rus­si­schen Argu­men­ten – etwa eine „Furcht vor der NATO“ und eine mög­li­che „Sta­tio­nie­rung von Waffen, die Russ­land bedro­hen könnten“ – Glaub­wür­dig­keit (Moskau hatte sich gewei­gert, diese Sta­tio­nie­rung zu erör­tern, obwohl Washing­ton im Früh­jahr 2022 dafür offen war).[38] Diese Worte konnten aller­dings kaum durch den Satz über­deckt werden, den Macron am 31. Dezem­ber 2022 an die Ukraine gerich­tet sagte, und der seinen ver­än­der­ten Ansatz deut­lich machte: „Wir werden euch bis zum Sieg helfen“ (Nous vous aide­rons jusqu’à la Vic­toire).[39]

Im Februar 2023, sech­zehn Jahre nach Putins hef­ti­ger, zutiefst anti­west­li­cher Rede auf der Mün­che­ner Sicher­heits­kon­fe­renz, hielt Macron eine Rede, die noch deut­li­cher war als die vor der UNO. Sie folgte seinem neuen Ansatz, mit dem er die geschei­terte, unrea­lis­ti­sche und unmo­ra­li­sche Politik Russ­lands bloß­zu­stel­len und zu dele­gi­ti­mie­ren ver­suchte. Er iden­ti­fi­zierte vier Berei­che, in denen Moskau geschei­tert sei: Die ursprüng­li­chen mili­tä­ri­schen Pläne, seine kolo­niale Men­ta­li­tät in der Ukraine und welt­weit, die Vor­her­sage der erwart­ba­ren Folgen (Kon­so­li­die­rung der Ukraine, NATO-Erwei­te­rung durch den Bei­tritt Schwe­dens und Finn­lands, ver­stärkte Abhän­gig­kei­ten, Miss­trauen bei anderen Ländern) und Putins Ver­spre­chen, das Ansehen Russ­lands in der Welt wie­der­her­zu­stel­len[40]. Diese Bloß­stel­lung der rus­si­schen Politik, die mit der Rede vor der UNO begann, wurde von Macron seither regel­mä­ßig betrie­ben. Etwa in Bra­tis­lava, wo er erklärte, dass diese Folgen Russ­land beträcht­lich geschwächt hätten,[41] oder 2024 in Paris, wo er hin­zu­fügte, dass Regime­geg­ner „in den Tod im Gulag“ geschickt würden.[42] Unge­ach­tet dieser „Rück­schläge“ setze Russ­land seinen „wilden Lauf“[43] fort. Neben der bloß­stel­len­den Wirkung macht die Wie­der­ho­lung dieses Themas in Macrons Diskurs zwei Erkennt­nisse deut­lich: Erstens war er sich der Radi­ka­li­tät und Ent­schlos­sen­heit des Kremls bewusst. Zwei­tens wusste er um die Not­wen­dig­keit, Frank­reichs Haltung anzu­pas­sen, um auf den Kon­flikt ein­zu­wir­ken und sich dabei klar auf ein Mäch­te­gleich­ge­wicht zu stützen.

Prä­si­dent Macron hat in München selbst ein­ge­räumt, dass es nicht mehr eine Zeit „des Dialogs“ sei, dass er seinen Ansatz gegen­über Russ­land auf­grund dessen radi­ka­ler Politik (Krieg, Kriegs­ver­bre­chen, Zer­stö­rung ziviler Infra­struk­tur usw.) geän­dert habe, und dass eine Unter­stüt­zung der Ukraine der „einzige Weg“ sei, um „Russ­land auf eine Weise zurück an den Tisch zu bringen, die [für die Ukraine] akzep­ta­bel ist“, und um „einen dau­er­haf­ten Frieden zu errei­chen“[44]. In einem Inter­view mit der fran­zö­si­schen Presse sagte Macron nach seiner Rück­kehr aus München, eine Auf­sto­ckung der Hilfe für die Ukraine werde mit Blick auf eine Gegen­of­fen­sive eine „Rück­kehr zu Ver­hand­lun­gen“[45] bewir­ken. Er äußerte sich zwar noch deut­li­cher als in München, indem er sagte, er möchte, dass Russ­land von der Ukraine „besiegt“ wird, machte aber auch klar, dass er „Russ­land nicht kom­plett besiegt“ sehen will, indem es „auf dem eigenen Boden ange­grif­fen“[46] wird.

In Bra­tis­lava bekräf­tigte der fran­zö­si­sche Prä­si­dent seinen Bewusst­seins­wan­del. Er sagte wie schon in München, er glaube an die Vor­teile eines Kräf­te­gleich­ge­wichts. Er unter­strich seine Über­zeu­gung, dass eine „wirk­same“ Gegen­of­fen­sive „unab­ding­bar“ sei, um die „Mög­lich­keit“ eines „dau­er­haf­ten“ und „zu haben und recht­fer­tigte die Unter­stüt­zung der Ukraine damit, dass „alle Mittel“ not­wen­dig seien[47], um dies [einen Frieden] zu errei­chen. Er verwies indi­rekt auf eine not­wen­dige Erhö­hung der Waf­fen­pro­duk­tion in Europa, um „gegen­über Russ­land glaub­wür­dig“ zu sein und dieses Ziel zu errei­chen.[48] Er fügte hinzu, dass die Ukraine „feste Sicher­heits­ga­ran­tien“ brauche und in eine „glaub­wür­dige Sicher­heits­ar­chi­tek­tur“ „ein­ge­bun­den“ werden müsse. Zudem ver­si­cherte er, Russ­land werde „den geo­po­li­ti­schen Preis zahlen“, wenn es „wei­ter­hin danach strebt, Europa zu desta­bi­li­sie­ren“.[49] Als Zeichen eines bedeu­ten­den Wandels der fran­zö­si­schen Posi­tion ist Frank­reichs Unter­stüt­zung für einen schnel­len Bei­tritt der Ukraine zur NATO derart ana­ly­siert worden, dass es ein wei­te­res Mittel dar­stellt, um ein Kräf­te­gleich­ge­wicht zu errei­chen und Russ­land unter Druck zu setzen.[50] Im August 2023 for­mu­lierte Macron aus Anlass des Gip­fel­tref­fens der Krim-Platt­form in einer Bot­schaft an Wolo­dymyr Selen­sky erneut das Ziel des neuen Ansat­zes: Ange­sichts des „fait accom­pli“ und des Umstan­des, dass Russ­land „sich in eine Stra­te­gie der Gewalt ver­bis­sen“ habe, werde Frank­reich wei­ter­hin in allen Berei­chen Unter­stüt­zung leisten und sicher­stel­len, dass „Russ­land den Angriffs­krieg beendet“ und die Ukraine „obsie­gen“ kann.[51]

Ursa­chen des Bewusstseinswandels

Dieser neue Ansatz, den Frank­reich all­mäh­lich ver­folgte, und der vor der UNO skiz­ziert, in München ver­tieft und in Bra­tis­lava bekräf­tigt wurde, hat offen­sicht­lich mehrere Ursa­chen. Wie erwähnt, ist er eine Folge davon, dass man sich zuneh­mend der Radi­ka­li­tät und Ent­schlos­sen­heit des Kremls bewusst wurde. Beglei­tet wurde das von einer deut­li­che­ren Dar­stel­lung der aktu­el­len rus­si­schen Politik sowie der wahren Ziele und des Zynis­mus Moskaus (oder einer kla­re­ren Sicht darauf?). Erin­nert sei hier daran, dass Macron 2019 die Erosion der Bezie­hun­gen zwi­schen Russ­land und dem Westen fälsch­li­cher­weise als Folge einer „Reihe von Miss­ver­ständ­nis­sen“ in den 1990er Jahren ana­ly­siert hatte. Damals habe Europa „keine eigene Stra­te­gie ver­folgt“ und den Ein­druck ver­mit­telt, es sei ein „tro­ja­ni­sches Pferd eines Westens, dessen letzt­end­li­ches Ziel es sei, Russ­land zu zer­stö­ren“.[52] Wir haben gesehen, wie der fran­zö­si­sche Prä­si­dent bis Dezem­ber 2022 diese Lesart fort­führte, der­zu­folge die rus­si­sche Außen­po­li­tik weit­ge­hend „von exter­nen Fak­to­ren“ bestimmt werde.[53] Diese Ele­mente von Macrons Russ­land-Diskurs, die der Prä­si­dent wohl zum Teil selbst glaubte und viel­leicht immer noch glaubt,[54] waren mit seiner Politik der euro­pä­isch-rus­si­schen Annä­he­rung und einer Inklu­sion Russ­lands kom­pa­ti­bel. Und mit der Errich­tung eines sou­ve­rä­ne­ren und stär­ke­ren Europa, das von der NATO und den USA weniger abhän­gig (aber nicht los­ge­löst) ist.

Macrons Nar­ra­tiv hat sich 2023 anschei­nend geän­dert (oder wurde ange­passt). In Bra­tis­lava räumte der fran­zö­si­sche Prä­si­dent ein, dass Russ­lands Ver­su­che, das „Gebäude der euro­päi­schen Sicher­heit“ zu „erschüt­tern“ und „zu seinen eigenen Bedin­gun­gen neu­zu­ge­stal­ten“, bereits 15 Jahre im Gange waren, von der Mün­che­ner Rede 2007 über die Aggres­sio­nen gegen Geor­gien und die Ukraine bis hin zur „schlei­chen­den Umwand­lung von Belarus in einen Vasal­len“.[55] Er habe ver­stan­den, dass das rus­si­sche Ulti­ma­tum vom Dezem­ber 2021 die waren Ziele Russ­lands wider­spie­gelt, nämlich eine „Vor­mund­schaft“ über einen „Teil von Europa“,[56] und dass die von Moskau vor­ge­schla­gene inter­na­tio­nale Ordnung in Wirk­lich­keit eine der rus­si­schen Hege­mo­nie wäre.[57] Der Prä­si­dent sagte auch, dass Russ­land auf eine Spal­tung des Westens durch „diese oder jene Wahl“ setze, auf eine Ermü­dung der öffent­li­chen Meinung, die auf ein Ein­frie­ren des Kon­flikts drängt sowie darauf, den Krieg „morgen oder gar über­mor­gen“ erneut zu begin­nen.[58] Diese rele­van­tere Sicht auf die rus­si­sche Außen­po­li­tik – obwohl noch immer (absicht­lich?) ober­fläch­lich (da die his­to­ri­schen Kon­ti­nui­tä­ten von Russ­lands Impe­ria­lis­mus und anti­west­li­cher Haltung unter­schätzt werden) – war eher mit Macrons neuer Europa-Stra­te­gie kom­pa­ti­bel (siehe unten).

Macron scheint all­mäh­lich erkannt zu haben, dass Putin ihn getäuscht hat 

Mehr noch: Macron scheint all­mäh­lich erkannt zu haben, dass Putin, von dem er lange dachte, ein ver­trau­ens­vol­les Ver­hält­nis zu ihm werde hilf­reich sein, ihn getäuscht hat. Dennoch wäre es unfair, den fran­zö­si­schen Prä­si­den­ten einer über­mä­ßi­gen Nai­vi­tät und Schwä­che zu bezich­ti­gen. Bereits 2017 hatte Macron gezeigt, dass er sich der Natur des rus­si­schen Regimes und dessen feind­se­li­gen Vor­ge­hens bewusst ist. Schließ­lich hatte er die dop­pelte Erfah­rung der Amts­zeit von Fran­çois Hol­lan­des und seiner eigenen Wahl zum Prä­si­den­ten gemacht, bei der sich Moskau ein­ge­mischt hatte.[59] 2019, während er seine Annä­he­rung zu Putin betrieb, zögerte er nicht, in der Bucht von Bré­gan­çon die Fre­gatte Langue­doc vor Anker gehen zu lassen, die 2018 nach einem Che­mie­waf­fen­ein­satz in Duma bei Damas­kus Marsch­flug­kör­per auf Syrien abge­feu­ert hatte.[60] Nach der ver­such­ten Ver­gif­tung von Alexej Nawalny 2020 war sich Macron bewusst, dass Putin ihn zynisch und unbe­küm­mert täuschte, wenn dieser behaup­tete, der Oppo­si­tio­nelle habe sich das Gift selbst bei­gebracht.[61] Also ist es – im Unter­schied zu dem, was Macron 2023 in München behaup­tete –, höchst unwahr­schein­lich, dass er Putins Lügen über das Fehlen jeder Ver­bin­dung zwi­schen dem Kreml und Wagner tat­säch­lich geglaubt hat, bis eben der Krieg diese „Unklar­heit“ „besei­tigte“.[62] Außer­dem hat Paris nach Beginn des rus­si­schen Ein­mar­sches in die Ukraine umge­hend drei Atom-U-Boote in See stechen lassen (so ein Manöver hatte es zuletzt vor 30 Jahren gegeben) und seine stra­te­gi­schen Übungen fort­ge­setzt, um Moskau zu zeigen, dass ein Dialog „zwi­schen gleich­ran­gi­gen Atom­mäch­ten“ statt­fin­den würde.[63]

Macron hatte sich aller­dings selbst glauben gemacht, dass er durch eine ver­trau­ens­volle Bezie­hung gewisse Posi­tio­nen Putins beein­flus­sen und ihn von einem voll­um­fäng­li­chen Krieg gegen die Ukraine abhal­ten und in Rich­tung Frieden drängen könne.[64] In diesem Sinne ist wohl der Kom­men­tar des ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten Selen­sky in der fran­zö­si­schen Presse zu ver­ste­hen, dem zufolge Macron ver­stan­den habe, dass er von Putin „getäuscht wurde“.[65] Der Élysée-Palast sprach zwar auch nach dem 24. Februar weiter mit Putin, doch wurde es Macron leid und brach dies nach einer letzten Bespre­chung zum Atom­kraft­werk Sapo­rischschja im Sep­tem­ber 2022 ab. Im glei­chen Monat hielt er seine Rede vor der UNO.[66] Ein ehe­ma­li­ger Minis­ter spricht von „Radi­ka­li­sie­rung aus Ent­täu­schung“.[67] Russ­lands miss­bräuch­li­cher Einsatz von Atom-Rhe­to­rik wie auch im Herbst 2022 die direkte und wirk­same Antwort auf eine rus­si­sche atomare Drohung durch Washing­ton, Paris und London über private Kanäle (kon­ven­tio­nel­ler Gegen­schlag durch alle drei im Falle eines Ein­sat­zes)[68], haben wohl Macron von der Bedeu­tung über­zeugt, die ein Kräf­te­gleich­ge­wicht in den Bezie­hun­gen zu Russ­land hat.

Faktor Euro­pa­po­li­tik

Dies alles hat zwar sicher­lich eine grund­le­gende Rolle gespielt, doch war Macrons euro­päi­sches Projekt, das eng damit ver­knüpft ist, wohl der ent­schei­dende Faktor. Durch seine Posi­tio­nen, seine Vor­be­halte und seine Kon­zep­tion von Frank­reich als „aus­glei­chende Macht“ und „Ver­mitt­ler“ iso­lierte sich Macron in Europa weiter. Und es ver­stärkte die Skepsis der mit­tel­ost­eu­ro­päi­schen EU-Staaten gegen­über dem euro­päi­schen Projekt des Prä­si­den­ten,[69] das ja im Kern die Inte­gra­tion des Kon­ti­nents vor­sieht. Macron hat lange gehofft und wohl, wie erwähnt, sogar geglaubt, dass der Aufbau eines sou­ve­rä­nen und starken Europa mit Hilfe einer neuen Sicher­heits­ar­chi­tek­tur eine Ver­bin­dung Russ­lands zum Kon­ti­nent bedeu­ten würde. Diese Archi­tek­tur würde auto­no­mer sein, aber keinen Bruch und noch weniger eine Riva­li­tät mit euroat­lan­ti­schen Struk­tu­ren bedeu­ten. Das erklärt weit­ge­hend die Frie­dens­be­mü­hun­gen vor und nach Beginn der rus­si­schen Inva­sion, die Vor­be­halte, sowie Macrons „kleine Sätze“ – auch nach dem 24. Februar (obwohl sich doch gezeigt hatte, dass Polen und das Bal­ti­kum recht gehabt hatten) und min­des­tens bis zum Dezem­ber 2022.[70] Dieser Glaube berück­sich­tigte weder die rus­si­schen Inten­tio­nen noch die legi­ti­men Befürch­tun­gen der mit­tel­ost­eu­ro­päi­schen Mit­glie­der von EU und NATO. Selbst bis heute hat Macron seine neue Sicher­heits­ar­chi­tek­tur, die Moskau auf die eine oder andere Weise ein­be­zie­hen würde, wohl nicht auf­ge­ge­ben.[71] Er scheint aber all­mäh­lich ver­stan­den zu haben, dass die Errich­tung eines starken und sou­ve­rä­nen Europa in erster Linie über die Länder der EU, und ins­be­son­dere durch deren mit­tel­ost­eu­ro­päi­schen Mit­glie­der erfol­gen muss. Diese waren von der fran­zö­si­schen Politik (und auch von Macron) oft zuguns­ten einer Annä­he­rung an Moskau ver­nach­läs­sigt worden. Es war im Juni 2023 in Bra­tis­lava, als der fran­zö­si­sche Prä­si­dent dies höchst deut­lich machte, indem er Chiracs berühmte Anspra­che an die Länder änderte, die sich 2003 gegen die Drei­er­ko­ali­tion Paris-Berlin-Moskau gestellt und sich am Krieg gegen den Irak betei­ligt hatten: „wir müssen manch­mal auf ver­passte Gele­gen­hei­ten hören. Diese Zeit ist vorbei, und heute muss diese Stimme die Stimme von uns allen sein.“[72] Macron schien sym­bo­lisch der dama­li­gen Drei­er­achse nach­zu­trau­ern, dem „letzten de Gaulle’schen Moment der fran­zö­si­schen Diplo­ma­tie“.[73]

Macron hat sich all­mäh­lich in Rich­tung eines kohä­ren­te­ren Ansat­zes bewegt, ver­mut­lich durch den Umstand, dass er in dem Krieg auch eine Gele­gen­heit sah, Europa zu kon­so­li­die­ren. Der Prä­si­dent bekräf­tigte im März 2022 in Ver­sailles, dass diese „Krise“ zeige, wie sehr eine euro­päi­sche Sou­ve­rä­ni­tät „heute“ zu einem „Impe­ra­tiv“ gewor­den sei.[74] Er bekräf­tigte dies erneut in Stras­bourg, als er begrüßte, dass Europa in den letzten Jahren nach einer langen „Sinn­krise“ zusam­men­ge­rückt sei. Und er erin­nerte dabei an die Gefahr, auf­grund feh­len­der stra­te­gi­scher Unab­hän­gig­keit nicht „stark und schnell“ genug auf Krisen (Finanz­krise, Pan­de­mie, Krieg) reagie­ren zu können.[75] In Bra­tis­lava begrüßte er, dass der Krieg die „Einheit, die ideo­lo­gi­sche Schär­fung der EU und auch deren Klar­heit […] in Bezug auf die Ukraine“ deut­lich gemacht habe. Und er bestand auf der Errich­tung eines Europa, das sich ver­tei­digt, wobei nur das es ermög­li­che, „anhal­tend glaub­wür­dig“ zu sein.[76] Im Januar 2024 stellte er noch deut­li­cher fest: Russ­lands Angriffs­krieg sei „glück­li­cher­weise“ „Teil des Trig­ger­punkts für mehr Sou­ve­rä­ni­tät in Europa“.[77] Da die Legi­ti­mi­tät der NATO seit 2022 gestärkt wurde, kann Macron aus der Unge­wiss­heit in Bezug auf die trans­at­lan­ti­sche Bindung Vor­teile ziehen, die sich aus einem mög­li­chen Wechsel der US-ame­ri­ka­ni­schen Führung ergeben. Diese würden die Errich­tung eines Europa, das sich ver­tei­digt, also die „euro­päi­sche Säule“ der NATO „unver­zicht­bar“ machen.[78]

Noch ein Wendepunkt

Der neue Ansatz erreichte im Januar 2024 einen Wen­de­punkt, der im Februar und März dann offen­sicht­lich wurde. Am 30. Januar 2024 stellte er in Stock­holm fest – zum ersten Mal in derart bestimm­ter Weise –, dass es „unmög­lich [ist], Russ­land in diesem Krieg gewin­nen zu sehen“, und dass die Ukraine unter­stützt werden müsse, „unbe­dingt, und was es auch kosten mag“.[79] Er stellte fest, es sei not­wen­dig, die Anstren­gun­gen „in Bezug auf die Pro­duk­tion“ und – wohl als eine erste Anspie­lung auf Boden­trup­pen – „viel­leicht auch in Bezug auf die Art und Weise“ zu beschleu­ni­gen und zu inten­si­vie­ren, damit die Ukrainer*innen in eine „Posi­tion für die Aus­hand­lung eines dau­er­haf­ten Frie­dens“ gelan­gen.[80] Bei der Unter­zeich­nung des bila­te­ra­len fran­zö­sisch-ukrai­ni­schen Abkom­mens am 16. Februar in Paris ver­schärfte Macron den Ton weiter. Er hob den Wen­de­punkt in Bezug auf Moskaus Radi­ka­li­tät hervor, ins­be­son­dere gegen­über Europa und Frank­reich. Russ­land habe seine Haltung geän­dert und Grenzen über­schrit­ten. Es habe vor einigen Monaten „eine neue Phase eröff­net“, ohne Beschrän­kun­gen, wobei sein Vor­ge­hen (die Angriffe) im Cyber- und Infor­ma­ti­ons­be­reich „viel­fäl­ti­ger, sys­te­ma­ti­scher und inten­si­ver“ erfol­gen würden.[81] Es ist auf das neue Niveau der aggres­si­ven Radi­ka­li­tät Moskaus zurück­zu­füh­ren, dass Paris ver­sucht, ent­spre­chend zu reagie­ren – ganz wie beim Wechsel des Ansat­zes (2022–2023) –, um auf das Mäch­te­gleich­ge­wicht ein­wir­ken zu können: Macron rief zu einem „kol­lek­ti­ven Erwa­chen“ auf und sprach – im Geiste der Stock­hol­mer Rede – von der Not­wen­dig­keit, „eine Phase neuer stra­te­gi­scher und ope­ra­ti­ver Refle­xion zu eröff­nen“.[82]

Am Ende der Ukraine-Unter­stüt­zer­kon­fe­renz am 27. Februar 2024 wurde Macron noch deut­li­cher. Nämlich in Bezug auf Russ­lands gestie­gene Radi­ka­li­tät und die Not­wen­dig­keit, zu tun, „was auch immer nötig [ist] und so lange, wie es nötig“ ist, damit die Ukraine „einen Frieden unter den güns­tigs­ten Vor­aus­set­zun­gen ver­han­deln kann und eine Rück­kehr zu ihrer vollen Sou­ve­rä­ni­tät und ihrer ter­ri­to­ria­len Inte­gri­tät“ erreicht.[83] Er erklärte, selbst wenn es keinen „Konsens“ gebe, dass „offi­zi­ell“, „selbst­be­wusst“ und „geneh­migt“ „Boden­trup­pen“ ent­sandt werden, dürfe „in der Dynamik nichts aus­ge­schlos­sen“ werden, und: „alles ist möglich, wenn es hilft, unsere Ziele zu errei­chen“.[84] Mitte März 2024 bekräf­tigte Macron seine Sicht auf die gestie­gene Radi­ka­li­tät der rus­si­schen Politik und ver­tei­digte seine zen­trale Reak­tion zur Auf­recht­erhal­tung des Mäch­te­gleich­ge­wichts. Er erklärte, es habe in den „letzten Monaten“ einen „grund­le­gen­den“ Wandel gegeben, der ihn dazu bringe, von Boden­trup­pen zu spre­chen.[85] Er sprach dabei von einem „für unser Europa und unser Frank­reich exis­ten­zi­el­len Krieg“, der von einem Land und einem Mann geführt werde, der lüge, keinen Frieden wolle und sich mit der Ukraine nicht begnü­gen werde.[86] Um einen Frieden zu errei­chen, dürfe man „nicht schwach“ sein, sondern müsse „glaub­wür­dig, stark und bereit“ sein.[87]

Warum erhöhte der Prä­si­dent den Druck und inten­si­vierte die Unter­stüt­zung für die Ukraine? Warum tat er das gerade zu diesem Zeitpunkt?

Wie erwähnt, hatte es eine klare Wahr­neh­mung in Bezug auf die gestie­gene Radi­ka­li­tät und Ent­schlos­sen­heit des Kreml gegeben, ein­schließ­lich des mona­te­lan­gen viel­fäl­ti­gen feind­se­li­gen Vor­ge­hens Russ­lands gegen Europa und Frank­reich: Cyber­at­ta­cken (unter anderem gegen Kran­ken­häu­ser), Des­in­for­ma­ti­ons­kam­pa­gnen durch Netz­werke wie „Portal Kombat“, Falsch­in­for­ma­tio­nen (etwa über angeb­li­che fran­zö­si­sche Söldner in der Ukraine) oder Mili­tär­ak­tio­nen zur Ein­schüch­te­rung.[88] Die Radi­ka­li­tät des Vor­ge­hens Russ­lands im Innern, etwa der Tod von Nawalny im Februar, spielte eben­falls eine Rolle, auch wenn Macron in Bezug auf eine mög­li­che Macht­über­nahme dort durch demo­kra­ti­sche Kräfte keine Illu­sio­nen hegte.[89] Ein aggres­si­ver Tweet, den Dmitri Med­we­dew im Februar vor Macrons Besuch in der Ukraine ver­öf­fent­lichte, wurde vom Élysée-Palast als Mord­dro­hung auf­ge­fasst.[90] Auch die Äuße­run­gen von Donald Trump, der eben­falls im Februar erklärte, die USA würden ein NATO-Mit­glied nicht schüt­zen, wobei Trump den poten­zi­el­len Aggres­sor gar ermu­tigte, spiel­ten wohl eine Rolle.[91]

Das Wich­tigste fehlt hier mög­li­cher­weise: Die hypo­the­ti­sche Ent­sen­dung von Boden­trup­pen dürfte bei der Sitzung des fran­zö­si­schen Ver­tei­di­gungs­ra­tes am 12. Juni 2023 im Élysée-Palast Thema gewesen sein.[92] Wie erwähnt, wurde diese Mög­lich­keit impli­zit bereits in der Stock­hol­mer Rede geäu­ßert. Die Ver­schlech­te­rung der Lage der Ukraine an der Front scheint Macron per­sön­lich seit Ende 2023 beun­ru­higt zu haben,[93] was er dann im März 2024 sehr deut­lich machte: „Die ukrai­ni­sche Gegen­of­fen­sive verlief nicht wie erwar­tet […], die Situa­tion vor Ort ist für die Ukrai­ner schwie­rig.“[94] In einem pri­va­ten Gespräch soll er im Februar 2024 gesagt haben, dass er „im nächs­ten Jahr“ Männer nach Odessa „wird schi­cken müssen“.[95]

Der Prä­si­dent glaubt, Russ­lands „Nie­der­lage“ sei für „die Sicher­heit und Sta­bi­li­tät in Europa unabdingbar 

In Macrons Augen scheint die Nach­hal­tig­keit des euro­päi­schen Pro­jekts eng mit der Unter­stüt­zung und einem wie auch immer gear­te­ten Sieg der Ukraine ver­knüpft zu sein. Der Prä­si­dent glaubt, Russ­lands „Nie­der­lage“ (das gleiche Wort hatte Macron nach der Mün­che­ner Kon­fe­renz in einem Inter­view mit dem Figaro ver­wen­det) sei für „die Sicher­heit und Sta­bi­li­tät in Europa unab­ding­bar“,[96] und sogar für die „Glaub­wür­dig­keit Europas“.[97]

Die Form von Macrons Äuße­rung über eine „hypo­the­ti­sche“ Ent­sen­dung von „Boden­trup­pen“ mag unbe­hol­fen sein, wie auch der Umgang damit durch Regie­rungs­be­amte in Frank­reich und den Prä­si­den­ten selbst (sich wider­spre­chende Erklä­run­gen zu „nicht kämp­fen­dem Per­so­nal“). Macron hatte bereits im Oktober 2022 vor ähn­li­chen Schwie­rig­kei­ten gestan­den, als er eine merk­wür­dige Antwort über eine fran­zö­si­sche Reak­tion auf einen mög­li­chen rus­si­schen Angriff mit tak­ti­schen Atom­waf­fen auf die Ukraine gab.[98] Auch dort hätte es Kon­sul­ta­tio­nen mit anderen Unter­stüt­zer­staa­ten der Ukraine geben müssen.

Wollte Macron interne Dif­fe­ren­zen über­win­den, indem er sie öffent­lich macht?

Wollte Macron in den Bezie­hun­gen zu Berlin ein Tabu brechen? Immer­hin hatte er seine Dif­fe­ren­zen zu Berlin in Bezug auf Nord­Stream 2 nur leise geäu­ßert,[99] um das deutsch-fran­zö­si­sche Ver­hält­nis nicht zu beschä­di­gen. Seine harsche Kritik an Deutsch­land,[100] das sich mit Stand vom April 2024 immer noch weigert, Taurus-Marsch­flug­kör­per an die Ukraine zu liefern und sich gegen jedwede gemein­same euro­päi­sche Anleihe wendet, mit der Muni­tion und Waffen für die euro­päi­sche Rüs­tungs­in­dus­trie und die Ukraine gekauft werden (eine Idee, die Macron unter­stützte), könnte bedeu­ten, dass er interne Dif­fe­ren­zen über­win­den wollte, indem er sie öffent­lich macht. Schließ­lich hatte Berlin nach der von Olaf Scholz ver­kün­de­ten Zei­ten­wende lange gezö­gert, diesen Para­dig­men­wech­sel auch umzu­set­zen, und bei der Unter­stüt­zung der Ukraine nicht die Initia­tive über­nom­men, sondern den USA, Groß­bri­tan­nien und den mit­tel­ost­eu­ro­päi­schen Mit­glie­dern die Führung über­las­sen.[101] Der Elysée-Palast hatte zwar anfäng­lich ebenso zöger­li­che und zurück­hal­tende Schritte unter­nom­men, erkannte aber all­mäh­lich, dass die Zukunft des euro­päi­schen Pro­jekts, die Errich­tung eines starken und sou­ve­rä­nen Europa eine massive und ent­schlos­sene Unter­stüt­zung der Ukraine erfordert.

Fazit

Diese Fehler tun der Ernst­haf­tig­keit von Macrons Über­zeu­gung keinen Abbruch. Einige hatten dem Prä­si­den­ten fälsch­li­cher­weise oder vor­schnell vor­ge­wor­fen, aus natio­na­len poli­ti­schen Gründen wan­del­bar, ja irra­tio­nal oder schlicht­weg zynisch zu sein. Macron hat bei seinen Ein­schät­zun­gen ernste Fehler gemacht und war, wie andere vor ihm auch, ein Opfer der Illu­sion von einer Annä­he­rung mit Russ­land, indem er sogar die Fra­gi­li­tät und struk­tu­rell schwa­chen Aus­sich­ten der fran­zö­sisch-rus­si­schen Bezie­hun­gen unter­schätzte. Er hat aller­dings nicht nur seine Fehler öffent­lich ein­ge­räumt, sondern hat sich auch – zuge­ge­be­ner­ma­ßen sehr langsam – gewan­delt, um seine poli­ti­schen Ziele zu errei­chen. Und von zen­tra­ler Bedeu­tung ist dort das euro­päi­sche Projekt, aus dem er Russ­land nicht für immer aus­schließt. Macrons neuer Ansatz geht nicht mit einem Fehlen von Gesprä­chen zwi­schen Paris und Moskau einher, wie sich an der jüngs­ten Dis­kus­sion zwi­schen dem fran­zö­si­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter und dessen rus­si­schem Amts­kol­le­gen zeigte, die es nach dem Ter­ror­an­schlag auf die Kon­zert­halle Crocus City Hall bei Moskau gab. Da sie jedoch vom Kreml mani­pu­la­tiv genutzt wurde und aus Russ­land „barocke und dro­hende“ Kom­men­tare folgten, wurden auch die Grenzen einer solchen Kom­mu­ni­ka­tion deut­lich.[102] Der fran­zö­si­sche Außen­mi­nis­ter Sté­phane Séjourné hat dies jüngst ein­ge­räumt, und zwar mit Worten, die für Macrons neuen Ansatz sehr bezeich­nend sind: Frank­reich habe kein „Inter­esse“, mit rus­si­schen Offi­zi­el­len zu spre­chen; „wir brau­chen eine Evo­lu­tion auf dem mili­tä­ri­schen Gebiet, damit die Bezie­hun­gen erneu­ert werden können“. „Wir müssen die gleiche Sprache wie Russ­land spre­chen, die Sprache der Macht“, hatte Séjourné einen Monat zuvor erklärt.[103]

Paris muss jetzt, auch wenn bereits fun­da­men­tale, vor dem 24. Februar 2022 kaum denk­bare Ent­schei­dun­gen im Élysée-Palast und in der Euro­päi­schen Union erfolgt sind, bestrebt sein, die Kluft zwi­schen dem tat­säch­li­chen Vor­ge­hen und seinen Worten – unter anderem denen von einer „Kriegs­wirt­schaft“[104] – zu ver­rin­gern, ohne auf eine euro­päi­sche Finan­zie­rung der fran­zö­si­schen Rüs­tungs­in­dus­trie zu warten. Das würde es ermög­li­chen, die Anstren­gun­gen der Alli­ier­ten aus­zu­ba­lan­cie­ren – Deutsch­land wird wohl 2024 zehn bis fünf­zehn Mal mehr 155-Mil­li­me­ter-Artil­le­rie­gra­na­ten pro­du­zie­ren als Frank­reich –, um eine Kraft unter den Unter­stüt­zer­staa­ten der Ukraine zu sein und die euro­päi­schen Partner zu beru­hi­gen. Das kann die Glaub­wür­dig­keit Frank­reichs und also auch die der Pläne für eine stra­te­gi­sche und Ver­tei­di­gungs­au­to­no­mie Europas nur stärken. Und es würde einer abschre­cken­den Haltung, die eher aktiv als reaktiv ist, Glaub­wür­dig­keit ver­lei­hen und die Fähig­kei­ten der Ukraine stärken, Moskau auf Distanz zu halten. Es würde für Russ­land Dilem­mata schaf­fen und wäre somit ein Beitrag zum Gleich­ge­wicht der Mächte. Moskau hat sich nie davor gescheut, Dilem­mata für den Westen zu schaf­fen. Und das nächste Dilemma – falls Europa es nicht schafft, die Ukraine zu unter­stüt­zen – könnte viel­leicht das „letzte“ sein und in einen all­ge­mei­nen Krieg in Europa oder eine Ver­schie­bung der euro­päi­schen und euroat­lan­ti­schen Struk­tu­ren münden. Ein solches Sze­na­rio wäre für Europa eine Nie­der­lage. Der beste Weg, dies zu ver­mei­den, wäre, Moskau deut­lich zu machen, dass Europa bereit ist, das Dilemma mutig zu lösen, und das erfor­dert eine massive und anhal­tende Unter­stüt­zung für die Ukraine. Wie es scheint, teilt der fran­zö­si­sche Prä­si­dent jetzt zuneh­mend diese Überzeugung.

 


[1] Isa­belle Facon, “La rela­tion France-Russie à l’épreuve”, Annu­aire fran­çais des rela­ti­ons inter­na­tio­na­les, Jg. XVI, 2015, S. 117–131.

[2] Ibid.

[3] Anne de Tinguy, “Russie : la France en quête de para­digme”, Les Dos­siers du CERI, Sci­en­ces Po, April 2017.

https://www.sciencespo.fr/

[4] Céline Marangé, Susan Stewart, “French and German approa­ches to Russia”, Chatham House, 30. Novem­ber 2021. https://www.chathamhouse.org/

[5] Joint press con­fe­rence by Emma­nuel Macron, Pre­si­dent of the French Repu­blic, and Vla­di­mir Putin, Pre­si­dent of the Russian Fede­ra­tion, on Franco-Russian rela­ti­ons and the con­flicts in Syria and Ukraine, Ver­sailles, 29. Mai 2017. https://www.vie-publique.fr/

[6] Dimitri Minic, Pensée et culture stra­té­giques russes, Maison des sci­en­ces de l’Homme, 2023.

[7] Voir Samuel B. H. Faure, « Une idée incer­taine de l’Europe. Com­prendre les ambi­guï­tés stra­té­giques d’Emmanuel Macron», Les Champs de Mars, 2020/​1 (Nr. 34), S. 150–151 u. 166–167.

[8] Marie Mendras, « France’s Auto­cri­tique of Its “Russia First, Ukraine Second” Policy », Zentrum Libe­rale Moderne, 1. Dezem­ber 2022, https://libmod.de/.

[9] Thomas Gomart, Les Ambi­ti­ons ina­vouées, Tallan­dier, Paris, 2023, S. 282–284; und Jean-Syl­vestre, Mon­gre­nier, Le Monde vu de Russie, PUF, Paris, S. 282–284.

[10] Siehe: Elsa Vidal, La Fasci­na­tion russe, Robert Laffont, 2024, S. 29, und Isa­belle Las­serre, Liai­sons dan­ge­reu­ses, Edi­ti­ons de l’Observatoire, 2023, S. 42–43. Siehe auch : Thomas Mahler, “Guerre en Ukraine: ces ‘experts’ qui assu­rai­ent que Poutine n’attaquerait pas”, L’Express, 24. Februar 2022, https://www.lexpress.fr/.

[11] Op. cit., Las­serre, S. 13–25 und op. cit., Vidal.

[12] Voir Fran­çoise Thom, La Marche à rebours, Sor­bonne Uni­ver­sité Presses, Paris, 2021, und op. cit., Minic.

[13] Marie-Pierre Rey, La Russie face à l’Occident, Flamm­a­rion, Paris, 2016, S. 361–399 und op. cit., Minic.

[14] Alain Antil, Thierry Vir­cou­lon, Fran­çois Giova­luc­chi, “Thé­ma­ti­ques, acteurs et fon­c­tions du dis­cours anti-fran­çais en Afrique fran­co­phone”, Études de l’Ifri, 14. Juni 2023. https://www.ifri.org/. Siehe auch: Thierry Vir­cou­lon, “La Rus­sA­fri­que à l’épreuve de la guerre”, Brie­fings de l’Ifri, Ifri, 25. Juli 2023, https://www.ifri.org/.

[15] Joint state­ment by Emma­nuel Macron and Vla­di­mir Putin, Pre­si­dent of the Russian Fede­ra­tion, 20. August 2019, https://www.elysee.fr/; French President’s address to the Ambassa­dors’ Con­fe­rence, August 27, 2019, https://www.elysee.fr/; Speech by Pre­si­dent Emma­nuel Macron on defense stra­tegy and deter­rence to the trai­nees of the 27th class of the Ecole de Guerre, 7. Februar 2020, https://www.elysee.fr/; Aline Robert, “La Russie, une prio­rité fran­çaise”, Eurac­tiv, 27. August 2019, https://www.euractiv.fr/.

[16] Jona­than Eyal, “France, Germany and the ‘Russia Enga­ge­ment’ Game”, RUSI, 29. Juni 2021, https://rusi.org/.

[17] Siehe: Sylvie Kauff­man, Les Aveuglés, Stock, Paris, 2023, S. 322–353 und 387–392, und op. cit., Eyal, 2021.

[18] Op. cit., Marangé, Stewart.

[19] Op. cit., Las­serre, S. 37–39.

[20] Chris­to­pher S. Chivvis, Thomas Rid, “The Roots of Germany’s Russia Policy”, Sur­vi­val, Jg. 51, Nr. 2, 2009, S. 105–122.

[21] Éric-André Martin, “La fin d’une paren­t­hèse heu­reuse. Comment la guerre d’Ukraine con­traint l’Allemagne à repen­ser son modèle”, Notes du Cerfa, Nr. 175, Ifri, Sep­tem­ber 2023, S. 14–15, https://www.ifri.org/.

[22] Op. cit., Kauff­man, S. 271

[23] Op. cit., Marangé, Stewart.

[24] State­ment by Nicolas Sarkozy, Pre­si­dent of the French Repu­blic, on rela­ti­ons between the Euro­pean Union and Russia, Evian, 8. Oktober 2008, https://www.elysee.fr/.

[25] Speech by Pre­si­dent Emma­nuel Macron to the Euro­pean Par­lia­ment, 19. Januar 2022, https://www.elysee.fr/.

[26] State­ment by Mr. Emma­nuel Macron, Pre­si­dent of the French Repu­blic, on the Euro­pean Union in the face of the con­flict in Ukraine and its con­se­quen­ces for Euro­pean inte­gra­tion, Ver­sailles, 11. März 2022, https://www.vie-publique.fr/.

[27] State­ment by Mr Emma­nuel Macron, Pre­si­dent of the French Repu­blic, on Euro­pean inte­gra­tion and the con­flict in Ukraine, in Stras­bourg on May 9, 2022, https://www.vie-publique.fr/.

[28] Marie Mendras, “France’s Auto­cri­tique of Its ‘Russia First, Ukraine Second’ Policy”, Zentrum Libe­rale Moderne, 1. Dezem­ber 2022, https://libmod.de/.

[29] Op. cit., E. Macron’s speech at Ver­sailles on March 11, 2022; op. cit., E. Macron’s speech in Stras­bourg on May 9, 2022; Phil­ippe Ricard, “Emma­nuel Macron se met à dos une partie des pays alliés de l’Ukraine en ne voulant ‘pas humi­lier la Russie’”, Le Monde, 7. Juni 2022, https://www.lemonde.fr/. [Das letzte ist in der kor­ri­gier­ten Datei nicht enthalten…]

[30] Op. cit., E. Macron’s speech in Stras­bourg on May 9, 2022.

[31] Polina Sino­vets, Adérito Vicente, “‘Nuclear spring is coming’: exami­ning French nuclear deter­rence in response to Russia’s actions in Ukraine”, Notes de la FRS, Nr. 8, 2024, https://www.frstrategie.org/; op. cit., E. Macron’s speech, 7. Februar 2020.

[32] Clea Caul­cutt, “Macron’s slow but bold U‑turn on Ukraine”, Poli­tico, 12. Sep­tem­ber 2023. https://www.politico.eu/ ; op. cit., Mendras.

[33] French President’s address to the United Nations General Assem­bly, 20. Sep­tem­ber 2022, https://www.elysee.fr/.

[34] Ibid.

[35] Ibid.

[36] State­ment by Mr. Emma­nuel Macron, Pre­si­dent of the French Repu­blic, on the con­flict in Ukraine and Euro­pean defence, in Munich on 17 Febru­ary 2023, https://www.vie-publique.fr/; Decla­ra­tion by Mr. Emma­nuel Macron, Pre­si­dent of the French Repu­blic, on defense coope­ra­tion within the Euro­pean Union, in Stock­holm on January 30, 2024, https://www.vie-publique.fr/.

[37] Op. cit., E. Macron’s speech to the UN on Sep­tem­ber 20, 2022.

[38] Phil­ippe Ricard, “Les décla­ra­ti­ons d’Emmanuel Macron sur la Russie ulcè­rent Kiev et ses alliés”, Le Monde, 8. Dezem­ber 2022, https://www.lemonde.fr/.

[39] State­ment by Mr. Emma­nuel Macron, Pre­si­dent of the Repu­blic, on the reforms under­ta­ken in 2022, soli­da­rity with Ukraine, the opening of China’s borders and the prio­ri­ties of govern­ment policy for 2023, in par­ti­cu­lar pension reform, in Paris on Decem­ber 31, 2022, https://www.vie-publique.fr/.

[40] Op. cit., E. Macron’s speech in Munich on Febru­ary 17, 2023.

[41] State­ment by Mr. Emma­nuel Macron, Pre­si­dent of the French Repu­blic, on the con­flict in Ukraine, NATO and the Euro­pean Union, in Bra­tis­lava on May 31, 2023, https://www.vie-publique.fr/.

[42] Press con­fe­rence by Mr. Emma­nuel Macron, Pre­si­dent of the Repu­blic, on the con­flict in Ukraine and the bila­te­ral Franco-Ukrai­nian secu­rity agree­ment, in Paris on Febru­ary 16, 2024, https://www.vie-publique.fr/.

[43] Ibid.

[44] Op. cit., E. Macron’s speech in Munich on Febru­ary 17, 2023.

[45] “Guerre en Ukraine : Emma­nuel Macron veut ‘la défaite’ de la Russie, mais sans l’‘écraser’”, Le Figaro mit AFP, 18. Februar 2024, https://www.lefigaro.fr/.

[46] Ibid.

[47] Op. cit., E. Macron’s speech in Bra­tis­lava on May 31, 2023.

[48] Ibid.

[49] Ibid.

[50] Cédric Pie­tral­unga, Phil­ippe Ricard, “La France se résout à sou­te­nir l’adhésion de l’Ukraine à l’OTAN”, Le Monde, 20. Juni 2023, https://www.lemonde.fr/.

[51] Message from Mr. Emma­nuel Macron, Pre­si­dent of the French Repu­blic, to the Ukrai­nian Pre­si­dent and the par­ti­ci­pants of the Crimea Plat­form Summit, on the con­flict in Ukraine, 23. August 2023, https://www.vie-publique.fr/.

[52] Op. cit., Dis­cours d’E. Macron [?????], 27. August 2019.

[53] Hannes Adomeit, “Une poli­tique russe à la fran­çaise pour l’Europe ? Irré­a­liste et con­tra­dic­toire”, Poli­tique étran­gère, 2020/​1 (Früh­jahr), S. 84–85.

[54] Op. cit., Las­serre, pp. 13–25, 32–35.

[55] Op. cit., E. Macron’s speech in Bra­tis­lava on May 31, 2023.

[56] Ibid.

[57] Op. cit., Speech by E. Macron to the UN on Sep­tem­ber 20, 2022.

[58] Op. cit., E. Macron’s speech in Bra­tis­lava on May 31, 2023. Er sagte es erneut [He’ll say it again ??]: op. cit., Press con­fe­rence in Paris on Febru­ary 16, 2024.

[59] Op. cit., Marangé, Stewart.

[60] Op. cit., Las­serre, S. 32.

[61] Op. cit., Las­serre, S. 35–36.

[62] Op. cit., E. Macron’s speech in Munich on Febru­ary 17, 2023.

[63] Op. cit., Sino­vets, Vicente.

[64] Op. cit., Las­serre, S. 13–25 und 32–35.

[65] Claire Gati­nois, Cédric Pie­tral­unga et al., “Guerre en Ukraine : la méta­mor­phose d’Emmanuel Macron, colombe devenue faucon”, Le Monde, 14. März 2024, https://www.lemonde.fr/.

[66] Ibid.

[67] Ibid.

[68] Op. cit., Sino­vets, Vicente.

[69] Ring­ailė Kuo­kš­tytė, “La per­cep­tion de la France par les pays baltes: quels obs­ta­cles pour par­ve­nir à un rappro­che­ment sécu­ri­taire ? ”, Le Rubicon, 11. Juli 2023, https://lerubicon.org/.

[70] Siehe die Kom­men­tare von J.-Y. Le Drian und einer Quelle aus der Diplo­ma­tie: op. cit. Las­serre, S. 22–23.

[71] Siehe Macrons Rede in München im Februar 2023, in der er erklärt, dass eine Vor­aus­set­zung für einen „andau­ern­den und voll­stän­di­gen Frieden“ in Europa darin besteht zu wissen, „wie der rus­si­schen Frage zu begeg­nen“ sei. Siehe auch Macrons Rede in Bra­tis­lava im Mai 2023, in der der Prä­si­dent von einem not­wen­di­gen „Neben­ein­an­der“ mit einem „Russ­land von morgen“ spricht, was er dennoch davon abhän­gig macht, dass die „Rechte [der Ukraine] respek­tiert“ werden und „das Völ­ker­recht wie­der­her­ge­stellt wird“. Macron glaubt, das Fehlen „impe­ria­ler Phan­ta­sien“ sei eine Vor­aus­set­zung für jedwede „zukünf­tige Gestal­tung eines Frie­dens“. In Stock­holm erklärte er im Januar 2024, es gebe „keine Zukunft“ ohne eine „neue Sicher­heits­ar­chi­tek­tur“, die „von zen­tra­ler Bedeu­tung“ sei, und „nicht an die Groß­mächte dele­giert werden darf“, selbst wenn „die NATO ein Teil davon ist“.

[72] Op. cit., Speech by E. Macron in Bra­tis­lava on May 31, 2023.

[73] Op. cit., Gomart, S. 284.

[74] Op. cit., E. Macron’s speech at Ver­sailles on March 11, 2022.

[75] Op. cit., E. Macron’s speech in Stras­bourg on May 9, 2022.

[76] Op. cit., Speech by E. Macron in Bra­tis­lava on May 31, 2023.

[77] Op. cit., Speech by E. Macron in Stock­holm on January 30, 2024.

[78] Op. cit., Speech by E. Macron in Bra­tis­lava on May 31, 2023. Siehe auch: Faure, 2020, S. 157–158.

[79] Op. cit., Speech by E. Macron in Stock­holm on January 30, 2024.

[80] Ibid.

[81] Op. cit., E. Macron press con­fe­rence in Paris on Febru­ary 16, 2024.

[82] Ibid.

[83] Press con­fe­rence by Pre­si­dent Emma­nuel Macron after the Ukraine Support Con­fe­rence, 27. Februar 2024, https://www.elysee.fr/.

[84] Ibid.

[85] Inter­view mit Emma­nuel Macron auf France 2 and TF1, 14. März 2024, https://www.youtube.com/.

[86] Ibid.

[87] Ibid.

[88] Op. cit., Claire Gati­nois, Cédric Pie­tral­unga, 14. März 2024.

[89] Op. cit., Le Figaro mit AFP, 18. Februar 2024.

[90] Op. cit., Claire Gati­nois, Cédric Pie­tral­unga, 14. März 2024.

[91] “Donald Trump dit que ses menaces contre l’OTAN étaient une ‘manière de négo­cier’ avec ses membres”, Le Monde mit AFP, 19. März 2024, https://www.lemonde.fr/. Macron erwähnte in Stock­holm (Januar 2024) und Paris (16. Februar 2024) den mög­li­chen Verlust US-ame­ri­ka­ni­scher Unterstützung.

[92] Op. cit., Claire Gati­nois, Cédric Pie­tral­unga, 14. März 2024.

[93] Ibid.

[94] Op. cit., France 2 und TF1, 14. März 2024.

[95] Op. cit., Claire Gati­nois, Cédric Pie­tral­unga, 14. März 2024.

[96] Op. cit., Press con­fe­rence by Pre­si­dent Emma­nuel Macron at the end of the Ukraine Support Con­fe­rence, 27. Februar 2024.

[97] Op. cit., France 2 und TF1, 14. März 2024.

[98] Op. cit., Sino­vets, Vicente.

[99] Op. cit., Kauff­man, S. 261–266.

[100] Op. cit., Press con­fe­rence by Pre­si­dent Emma­nuel Macron at the end of the Ukraine Support Con­fe­rence, 27. Februar 2024; Speech by Pre­si­dent Emma­nuel Macron to the French com­mu­nity in the Czech Repu­blic, 5. März 2024, https://www.elysee.fr/.

[101] Serghii Plokhy, La guerre russo-ukrai­ni­enne, Gal­li­mard, Paris, S. 280–286.

[102] “Guerre en Ukraine : Emma­nuel Macron dénonce des propos ‘baro­ques et men­a­çants’ des Russes après le contact entre minis­tres de la Défense”, France Info mit AFP, 4. April 2024, https://www.francetvinfo.fr/.

[103] Inter­view mit Sté­phane Séjourné: “Sté­phane Séjourné : ‘Tenir tête à la Russie, c’est le vrai patrio­tisme’”, La Tribune, 10. März 2024, https://www.latribune.fr/.

[104] Samuel B.H. Faure, « Dix leviers pour rendre l’Europe de la défense “plus forte” », Le Rubicon, 29. Februar 2024.

 

Dimitri Minic ist Rese­arch Fellow am Zentrum für Eura­sien- und Russ­land­stu­dien des Insti­tut fran­çais des rela­ti­ons inter­na­tio­na­les (Ifri). Er hat 2021 an der Sor­bonne zur Geschichte der inter­na­tio­na­len Bezie­hun­gen pro­mo­viert und ist der Autor von Pensée et culture stra­té­giques russes (Paris, Maison des sci­en­ces de l’homme, April 2023). Das Buch, für das er den Prix Albert Thi­bau­det 2023 erhielt, stützt sich auf seine Dok­tor­ar­beit. Seine For­schung kon­zen­triert sich auf stra­te­gi­sches Denken in Russ­land, die rus­si­schen Streit­kräfte und Russ­lands hybride und hoch­in­ten­sive Fähig­kei­ten. Er arbei­tet auch zur stra­te­gi­schen und poli­ti­schen Kultur der poli­ti­schen und mili­tä­ri­schen Eliten Russ­lands und zur Bedrohungswahrnehmung.

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Dieses Paper ist im Rahmen des vom Aus­wär­ti­gen Amt geför­der­ten Pro­jekts „Russ­land und der Westen“: Euro­päi­sche Nach­kriegs­ord­nung und die Zukunft der Bezie­hun­gen zu Russ­land“ erschie­nen. Sein Inhalt gibt die per­sön­li­che Meinung des Autors wieder.

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