Wladimir Kara-Mursa seit vier Monaten in Haft
Der prominente russische Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa sitzt seit exakt vier Monaten in Untersuchungshaft – die jüngst bis Oktober verlängert wurde. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, „Falschnachrichten“ über Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine verbreitet zu haben.
Kara-Mursa wurde am 11. April zunächst wegen „Widerstand gegen die Polizeigewalt“ in Moskau festgenommen. Mittlerweile laufen zwei Verfahren gegen ihn: Neben dem Falschnachrichten-Vorwurf wurde er im Juli angeklagt, mit einer „unerwünschten ausländischen Organisation“ zusammenzuarbeiten – weil er 2021 in der russischen Hauptstadt eine Konferenz mit der so gebrandmarkten Free Russia Foundation anhielt. Am 9. August verlängerte ein Moskauer Gericht seine Untersuchungshaft bis zum 15. Oktober.
Kara-Mursa, der bereits zweimal lebensgefährlich vergiftet wurde, bleibt dennoch aufrecht. In einem Brief aus dem Gefängnis schrieb er kürzlich, dass er per Post jede Woche dutzende Solidaritätsbekundungen aus ganz Russland erhält, überwiegend wegen seiner Haltung gegen den Krieg. „Ich wusste von Anfang an, dass die Propaganda vor allem eines vertuschen soll, was viele im Westen nicht sehen können (oder wollen) – dass viele in Russland gegen diesen Krieg sind“, schrieb er.
Die „Washington Post“, für die er nach wie vor als Kolumnist arbeitet, hat den Brief in voller Länge veröffentlicht. Außerdem hat der zuständige Redakteur, Christian Caryl, Kara-Mursas bisherige Lebensgeschichte aufgeschrieben.
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